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Urlaub auf Fuerteventura, Costa Calma Dezember 2009

In zweiter Hälfte Dezember 2009 habe ich eine Schnupperreise für eine Woche nach Costa Calma unternommen. Es war mein erstes Besuch an Fuerteventura und erste Urlaubsreise mit meiner neuen Kamera FinePix F50 FD von Fujifilm. Ich fand die Insel äußerst beeindruckend, vor allem aus ästhetischer Sicht.
Die Insel ist praktisch vegetationslos, außer künstlich bewässerten Oasen rund um Einsiedlungen. Da es keine Bäume zu Größenvergleich gibt kommen dort die Hügel als Gipfel eines Hochgebirges vor, und obwohl man fast am Meeresniveau fährt, man kommt sich vor wie an einer Hochebene.

Die klare Luft und die tropische Sonne tauchen besonders bei wolkigem Himmel die Landschaft in heftige Lichtkontraste denen kaum ein digitales Fotoapparat gewachsen ist. Da zeigt sich schnell, daß die digitale Fotografie immer noch dem Fotografieren aufs Zelluloid unterlegen ist, es sei denn man hat einen sündhaft teueren professionellen Gerät. Trotzdem versuchte ich in der Fotogalerie das Beste daraus zu machen.

Die Ortschaft Costa Calma ist eine (noch) ziemlich ruhige Ortschaft, klein an Einwohnerzahl, aber weitläufig. Die größte Fläche der Ortschaft kommt auf Hotels und Bungalows. Hotels sind wirklich großzügig gebaut.
Ich wohnte im Hotel Crystal Beach. Obwohl es ein für sich großes Hotel ist, im Vergleich mit Nachbarhotels ist es nur eine kleine Anlage. Das Hotel strahlt Charme vergangener Zeiten aus. Es könnte gut als Kulisse zum Film aus fünfziger Jahren dienen. Das Publikum war fast ausschließlich deutsch und gehörte im Schnitt zu Generation 65+. Dem entsprechend war Angebot an Animationen. Das hatte andererseits zu Vorteil, daß auch wenn ab und zu eine laute Animation in Hotellobby stattfand, spätestens um zehn Uhr war Ruhe.

Das Hotel ist im Hang gebaut. Vor dem Hotel gibt es einen kleinen Parkplatz, am Kreuzung Avenida de Jahnn Reisen und Avenida LTU. Gegenüber Hotel, wenn man Av. LTU überquert, gibt es Einkaufszentrum Sotavento. Von der Straße sieht das Hotel ziemlich unscheinbar aus. Vom Parkplatz gelangt man durch Haupteingang in Rezeption und Hotellobby. Hinter Hotellobby, einen Flur weiter gibt es Poolterrasse mit Bar und Frühstücksraum, und weiter Stockwerk tiefer gibt es Hotelrestaurant. Alles nicht besonders groß. Abendessen wird in zwei Schichten abgewickelt. Einen langen Flur weiter und etliche Stockwerke tiefer kommt man in Vorgarten des Hauses am Strand. Geht man aus dem Vorgarten einige Zehn Meter durch mit Gebüsch bewachsenen Dünen, da steht man am Meer. Erst vom Strand sieht man die wahre Größe des Hotels.

Manche Gäste dort sind echte Stammgäste, und in Wintersaison kommen die meisten Gäste für mehrere Wochen. Das Hotel ist auf All-inclusive Ausgerichtet, und ich empfehle auch All-inclusive zu buchen. So bringt man zumindest die Bedienung nicht ins Schwitzen, wenn man etwas extra kaufen will.

Das Wetter war wolkig, mit gelegentlichem Nieselregen und Wind hat in südliche Richtung gedreht, so dass es auch an sonst windgeschützten Plätzen windig war. Die meisten All-inclusive Gäste haben ihre Zeit pendelnd zwischen Hotelzimmer und Pool-Bar Terrasse verbracht. Oder man machte kleine Spaziergänge am Meer entlang. Wobei "klein" muß man relativ sehen. Strandabschnitt auf dem das Hotel steht ist etwa 2 km lang. In der Nacht war es um die 15°C und es hat oft geregnet, tagsüber war es 23°C - 25°C warm, und man kam immer in leichtes Staunen wenn man in Geschäften und Bars Weihnachtsdekoration sah die daran erinnerte, daß Weihnachten vor der Tür steht. Die tropische Sonne ist dort in Dezember so stark wie in Deutschland in Spätsommer, und ohne Sonnencreme könnte man sich in den wenigen Sonnenstunden sehr schnell einen Sonnenbrand holen.

Ich habe das Hotel verbilligt als Lastminute Angebot gebucht. Und ich kann das Hotel empfehlen, sofern man es billig buchen kann, als Ausgangspunkt zu Erkundung der Costa Calma.

Hotellobby Weihnachtssterne bei 25° Außentemperatur

Spaziergang am Hotelstrand Kletterei über Klippen

Strand der Costa Calma ist durch Klippen auf einzelne Strandabschnitte geteilt. Abschnitt bei Hotel Crystal Beach ist mit seinem etwa 2 km der längste, erst hinter Costa Calma in westlicher Richtung fängt ein etwa 15 km langes Strand an.
Bei Ebbe kann man die Klippen umgehen, bei Flut sind sie ein Hindernis. Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt zwar nur etwa 1 m, aber bei Gezeitenwechsel kommen Wellen, Wasser reicht bis auf die Klippen und die Wellen türmen sich an den Klippen zu Minitsunamis. Die über 1 m hohe Wellen an den Klippen haben zu Folge, daß effektiver Unterschied zwischen Ebbe und Flut mehr als 2 m beträgt. Bei Flut muß man über die Klippen klettern, oder man geht zu seinem Ziel lieber gleich durch die Ortschaft und nicht am Strand entlang.
Ich habe von der Reiseleitung einen Prospekt mit Stadtplan von Costa Calma bekommen, aber das ist eher mehr Kunstwerk als eine Straßenkarte. Man muß sich einfach die Zeit nehmen und die Ortschaft selbst erkunden.

Siedlungsfolger der Fuerteventura
Die einzige Tiere, die man als "Turi" zu Gesicht bekommt sind Tauben und Streifenhörnchen. Das sind an Fuerteventura typische Siedlungsfolger. Tauben picken überall dort wo etwas gegessen wird und Streifenhörnchen haben sich schon von Menschen Korruption abgeschaut. Sie drehen sich grundsätzlich mit Rücken zu Fotoapparat, es sei denn, man erkauft sich einen Fototermin damit, daß man sie bei Fotografieren gleichzeitig füttert.

Weitere Strandbewohner sind kleine Strandläufer die geschickt zwischen einzelnen Wellen im Sand picken. Die suchen weder Menschennähe, noch scheuen die Menschen. Allerdings je verlassener ein Strand ist, desto mehr Strandläufer sind dort.


Im Dezember an Costa Calma gab es keine Insekten. Leider zwar keine Schmetterlinge, aber auch kein Ungeziefer wie Fliegen, Mücken, Wespen oder Ameisen. Ob es das ganze Jahr so ist kann ich nicht sagen, jedoch nach meiner Erfahrung von Mallorca, wo ich in Nähe der Saline war, fand ich es als einen paradiesischen Zustand.

Nächster Strandabschnitt Richtung Jandia (südwestliche Richtung) bei Hotel Tindaya war als FKK ausgewiesen, zumindest war dort FKK an den Klippen gepinselt. Und weitere Strandabschnitte Richtung Jandia werden als inoffizielle FKK Strände genutzt. Man liest, das man auf Fuerteventura Nacktwanderungen machen kann. Für den unbesiedelten Abschnitt zwischen Costa Calma und Jandia gilt das bestimmt. Ob es eine vernünftige Idee ist, das ist andere Sache. Im Winter bei wolkigem Himmel ist der ständige Wind auch bei 25° C doch kalt. Und im Sommer, unter tropischen Sonne ist wohl so eine Nacktwanderung ein zuverlässiges Mittel um sich einen Ganzkörper-Sonnenbrand zu holen.

Eine Sehenswürdigkeit der Fuerteventura ist Oasis Park.

Botanisches Garten Zoo Tierschau

Tierpark und Botanisches Garten Oasis Park hat einen kostenlosen Zubringer, Auskunft über Abfahrtzeiten gibt die örtliche Reiseleitung. Im Dezember war eine an der Kasse abgestempelte Karte (Nummer des Personalausweises wurde eingetragen.) zwei Monate gültig. Im Preis waren vier Shows und eine Kamelsafari inbegriffen. Wenn man Zeit hat, dann ist es keine schlechte Idee Oasis Park mehrmals zu besuchen und sich Zeit nehmen nicht nur die Shows zu besuchen, sondern auch den Park, besonders den botanischen Garten durchzuschlendern und ausgiebig betrachten.

Weil ich Halbpension gebucht habe aß ich mehrmals außerhalb des Hotels. Dazu kann ich nur sagen, das Essen in Hotel war gut, aber außerhalb Hotels war es exzellent. Da ich weder Fisch noch Knoblauch scheue ging ich nicht in deutsche Kneipen, sondern in spanische (auch dort spricht man deutsch) und war nicht enttäuscht. Sogar die berühmt-berüchtigte kanarische Schrumpfkartoffel entpuppten sich als Delikatesse und ließen mich vergessen das ungenießbare Etwas, was mir in einem Hotel unter deutscher Leitung auf Gran Canaria serviert wurde. Mit Bier war auch zufrieden. Einheimisches kanarisches Bier ist leichtes und erfrischendes Pils, geschmacklich erinnert es auf bayerische Biere. Gäste aus Norddeutschland mit All-inclusive Verpflegung haben gemotzt, denen war das Bier zu schwach.

Viel Spaß mit meinem Fotoalbum


Für Freunde Fuerteventuras: Inselradio (deutsch) für Lanzarote und Fuerteventura 101,7MHz, 99,3MHz.